johann sebastian bach - das instrumentale werk in seiner vokalen gestalt

das zweite, neben www.hoelderlin.de eingerichtete internetarchiv unterrichtet ueber die dechiffrierung des vokalen grunds im instrumentalwerk johann sebastian bachs; die arbeit begann etwa zehn jahre vor abschlusz der historisch-kritischen hoelderlin-ausgabe, deren letzter, zusammenfassender band 20 im herbst 2008 erschienen ist; hiermit liegt der andere, als werkgeheimnis verborgene kontrapunkt vor augen: das die musik bachs artikulierende wort, dem diese an jeder stelle des notentexts ihre harmonische und formale bestimmtheit, ihren kontradiktorischen gestus verdankt

wie nach jeder unerwartbaren entdeckung zeigt sich auch hier die vorlaeufigkeit aller auf unwissenheit beruhenden gewiszheit; auf dem irrweg zur wahrheit hatte auch die ptolemaeische erde ihre unschuldige schoenheit, und nach kopernikus war tycho brahes terrazentrisches weltbild nichts weiter als ein kurzlebiger regressionsschub zurueck zu einem kanonisierten praemissen verpflichteten halbwissen; den scholastischen, im sinne hoeherer aufklaerung noch unaufgeklaerten umgang mit bach erweist schon die unordung in den schubladen des bach-werke-verzeichnisses und die editorischen aenderungen der nirgendwo schematischen, sondern stets vokal begruendeten artikulation in der erst kuerzlich abgeschlossenen neuen bach-ausgabe; aehnliches gilt fuer die fast immer von manier oder virtuositaet gepraegten interpretationen der kuenstler; quasi im stande der unschuld wuszten die einen nicht, was sie edierten und kommentierten, die anderen nicht, was sie spielten

die dechiffrierung der instrumentalwerke wurde abgeschlossen; das mit biographischen anmerkungen versehene chronologische verzeichnis des instrumentalwerks ist indessen am beginn der leipziger jahre angelangt und wird fortlaufend ergaenzt; auch das umfangreiche verzeichnis der werke in textfolge wird nunmehr unter der sigle ›iwc‹ – ›instrumentalwerke chronologisch‹ – gefuehrt; bis zum abschlusz dieser beiden arbeiten sind sie nur als pdf-dateien verfuegbar

d. e. sattler

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